| Veranstaltung: | Kommunalwahlprogramm 2026 |
|---|---|
| Tagesordnungspunkt: | TOP 2 Beschluss Kommunalwahlprogramm 2026 |
| Status: | Beschluss |
| Beschlossen am: | 20.11.2025 |
| Antragshistorie: | Version 2 |
Stadtteile
Text
Stadtteile
MITTE & NORD
Obwohl sich der Kern und der Norden Bambergs sich durch eine einzigartige
Lebensqualität auszeichnen, stehen diese Teile unserer Stadt vor zahlreichen
Schwierigkeiten, die lokal effektiv angegangen werden können.
Das Aufkommen von Radverkehr in den dicht besiedelten Teilen der Stadt ist in
den letzten Jahren stark gestiegen. Die Infrastruktur kommt dabei kaum
hinterher. Wir wollen, dass Fahrradwege flächendeckend errichtet und ausgebaut
werden, sodass etwa auch Überholmanöver zwischen Fahrrädern – etwa in der
Kapuzinerstraße oder in der Langen Straße – weniger gefährlich werden. In der
Memmelsdorfer Straße und Luitpoldstraße braucht es beidseitig fortlaufende
Radwege.
Das Linksabbiegen für Fahrräder muss sicher möglich sein, wofür die Stadt unter
anderem die Kreuzung Kunigundendamm/Luitpoldbrücke untersuchen muss, um
langfristig Verletzungen und Totesfälle im Straßenverkehr vorzubeugen. Es
braucht flächendeckend aufgeweitete Fahrradaufstellstreifen (ARAS) und
geschützte Radwege. Die Lange Straße muss niveaugleich ausgebaut werden.
Die Bewahrung und Belebung der historischen Altstadt Bambergs ist eine Chance
für die wirtschaftliche Entwicklung und zugleich eine selbstverständliche
Notwendigkeit für die dort lebenden Menschen. Wir streben daher ein sanftes
Tourismuskonzept für die Altstadt an, die Aufenthaltsqualität für alle gewährt
ohne Anwohnenden Raum zu nehmen.
Zur Steigerung der Aufenthaltsqualität streben wir auch die Schaffung neuer
Flächen an, die als konsumfreie und barrierearme Räume der Bevölkerung
unabhängig von sozialem Status zur Verfügung stehen. Mit dieser Forderung eng
verbunden, ist die Forderung nach der Entsiegelung aller Flächen, wo das
technisch möglich ist, beginnend bei überhitzten Orten wie dem Grünen Markt.
Flächen, die etwa aufgrund ihres Unterbaus nicht entsiegelt werden können – wie
der Maxplatz – müssen mit mobilen Grünanlagen und schattenspendenden Elementen
versehen werden, um für Kühlung zu sorgen.
Das Schaffen solcher Flächen ist ein berechtigtes Interesse, das mit dem sehr
raumeinnehmenden motorisierten Individualverkehr im Stadtkern und entlang von
Gewerbeflächen immer wieder in Konflikt tritt. Um zugeparkte Areale wie die
Kleberstraße und Hornthalstraße zu entlasten, wollen wir Parkberechtigungen für
Anwohnende in Anlagen wie der Georgendammtiefgarage oder der Tiefgarage im
Bereich der Schützenstraße erwirken. Fahrräder und PKW, deren Besitzer:innen sie
offensichtlich aufgegeben haben, gehören schneller entsorgt oder bearbeitet. Die
Stadt muss erwägen, anlassbezogen schnellere Abläufe zu ermöglichen
Bamberg-Ost, Gartenstadt und Kramersfeld
In den Stadtteilen Bamberg-Ost, Kramersfeld und Gartenstadt lebt die größte Zahl
an Menschen innerhalb der Stadt Bamberg. Sie zeichnen sich durch ihre Vielfalt
aus – mit einer Mischung aus Wohnen, Gewerbe und Industrie und Menschen
unterschiedlichster Herkunft. Wir setzen uns dafür ein, dass öffentliche Räume
aufgewertet, Barrieren abgebaut und die Mobilität klimagerecht gestaltet wird.
Unser Ziel ist ein lebenswertes, sicheres und gut erreichbares Bamberg östlich
der Bahnlinie – für alle.
Trinkwasser an öffentlichen Orten bereitstellen
Wir setzen uns dafür ein, an stark frequentierten öffentlichen Orten
Trinkwasserbrunnen zu errichten, insbesondere amGartenstädter Markt, Park am
Troppauplatz (Bereich Weißenburgstraße), Heinrich-Weber-Platz, Platz der
Menschenrechte und Volkspark.
Moderne und kostenfreie Toilettenanlagen anbieten
Alle Menschen sollen Zugang zu sauberen, sicheren und kostenlosen öffentlichen
Toiletten haben. Wir möchten die Sanierung bestehender Anlagen und – wo nötig –
den Neubau am Gartenstädter Markt, Troppauplatz, Platz der Menschenrechte
undVolkspark.
Übergangsweise sollen lokale Geschäfte durch ein Modell wie die Netten Toiletten
zur freiwilligen Bereitstellung ihrer Toiletten für die Öffentlichkeit gewonnen
werden.
Aufenthaltsqualität in Parks verbessern
Wir wollen, dass unsere Parks als Aufenthaltsorte für alle aufgewertet werden,
zum Beispiel durch die Schaffung von Begrünung und Beschattung auf öffentlichen
Plätzen insbesondere auf dem neuen Platz der Menschenrechte, dieEinrichtung von
Grillplätzen, denFlächendeckender Ausbau von Hundekotbeutel-Stationen
insbesondere am Wanderparkplatz Hauptsmoorwald (Armeestraße) sowie die
flächendeckende Installation von vogelsicheren und angemessen großen Mülleimern
mit integrierten Kippensammlern.
Außerdem durchKlimaanpassung aller Spielplätze durch Beschattung und
Wasserelemente, die Einrichtung von Hundewiesen, die Umsetzung der geplanten
Modernisierung des Volksparks, die Realisierung des Gleisparks am Mannlehenweg
und eineNeugestaltung von Troppauplatz und anliegendem Park.
Angebote für Jugendliche ausweiten
Wir setzen uns für attraktive Aufenthaltsorte für junge Menschen ein, zum
Beispiel im Lagarde-Quartier auf der Grünfläche hinter der Staatsanwaltschaft am
Berliner Ring und am Heidelsteig. Wir wollen prüfen, ob eine Zwischennutzung der
Reithalle als Skatehalle möglich ist.
Barrieren abbauen und Wege öffnen
Die durch Zäune abgeschlossenen Areale der Bundespolizei und der
Ankereinrichtung Oberfranken (AEO) erschweren die Durchlässigkeit und verhindern
wichtige Wegeverbindungen zwischen Bamberg-Ost, NATO-Siedlung und Gartenstadt.
Wir setzen uns darum gegenüber der bayerischen Staatsregierungfür eine
schrittweise Verkleinerung und perspektivische Schließung der AEO ein.
Außerdem wollen wir erreichen, dass der städtebauliche Verkleinerungsplan des
Bundespolizei-Aus- und Fortbildungszentrums umgesetzt wird und bislang
versperrte Verbindungswege für die Öffentlichkeit geöffnet werden.
Ladeinfrastruktur ausbauen
Wir setzen uns dafür ein, dass die Stadtwerke Bamberg flächendeckend frei
zugängliche E-Ladesäulen an weiteren zentralen Orten errichten. Dies gilt für
Bamberg-Ost, aber insbesondere für die Gartenstadt und Kramersfeld, wo bislang
eine solche Infrastruktur komplett fehlt. Beim Ausbau sollen insbesondere DC-
Schnelllader errichtet werden, um möglichst vielen Menschen das Aufladen in
kurzer Zeit zu ermöglichen.Bestehende Ladepunkte in Parkhäusern sollten für die
allgemeine Nutzung freigegeben werden.
Tempo 30 ermöglichen und Durchfahrtsverkehr reduzieren
Wo es nach dem modernisierten Straßenverkehrsrecht möglich ist, wollen wir Tempo
30 in Nebenstraßen einführen – für mehr Verkehrssicherheit und Lebensqualität.
Wir möchten die Einrichtung von sogenannten Modalfiltern (= Sperrung von
Verkehrswegen für bestimmte Verkehrsmittel) in Wohngebieten prüfen, um sie von
Durchgangsverkehr mit Kraftfahrzeugen zu entlasten. Wir setzen uns für
durchgängiges Tempo 50 auf dem Berliner Ring ein.
Wege für den Rad- und Fußverkehr verbessern
Für den Fuß- und Radverkehr möchten wir dieUnterführung Gänswiesenweg unter dem
Berliner Ring aufwerten durch neue Beleuchtung, Fahrbahnsanierung und
radgerechte Umbauten für die einfachere Durchfahrt von Lastenräder und
Fahrrädern mit Anhängern. Wir setzen uns dür die Verbesserung der
Ampelschaltungen am Berliner Ring, insbesondere für Menschen zu Fuß, ein. Bei
derAmpel bei Aldi/Netto an der Memmelsdorfer Straße wollen wir die
Ampelschaltung für Menschen zu Fuß mit der für Kraftfahrzeuge verbinden. Wir
wollen, dass Aufgeweitete Radaufstellstreifen (ARAS) an möglichst allen
Querstraßen zu Memmelsdorfer Straße, Zollnerstraße und Starkenfeldstraße
eingerichtet werden, um das sichere Linksabbiegen mit dem Fahrrad zu
erleichtern.
Ringbuslinie verwirklichen
Wir setzen uns für eine Ringbuslinie ein, die Hallstadt, das Gewerbegebiet Am
Börstig, Kramersfeld, die Gartenstadt, Bamberg-Ost und die Gereuth miteinander
verbindet.
Kulturquartier Lagarde endlich realisieren
Wir wollen das Kulturquartier auf Lagarde konsequent entwickeln – mit Raum für
Kultur und Begegnung.
Erinnerungskultur vertiefen
Geschichte soll erfahrbar und sichtbar sein. Am Troppauplatz wollen wir den
Troppaustein mit einer erklärenden historischen Aufarbeitung ergänzen. Auf dem
Lagarde-Quartier unterstützen wir das Vorhaben zur Aufstellung von Infotafeln
zur Geschichte des Ortes.
Gaustadt
Auch Gaustadt als relevanter Stadteil von Bamberg mit knapp 8000 Einwohner:innen
verdient Aufmerksamkeit. Wir wollen Gaustadt unterstützen und weiterentwickeln.
Ortsbild verschönern und Treffpunkt schaffen
Die Gaustadter Hauptstraße braucht dringend eine Aufwertung. Mit einem frischen
Anstrich und der Übergabe des Gelben Hauses an engagierte Bürger:innen kann dort
eine Stadtteilbibliothek mit Café entstehen – ein echter Gewinn für alle.
Angebote für Kinder und Jugendliche ausbauen
Wir wollen die Mittagsbetreuung erweitern und die Sporthalle der Grundschule
erneuern. Davon profitieren auch Vereine und Senior:innen. Der Jugendtreff
braucht endlich ein zeitgemäßes Erscheinungsbild, und Jugendliche zwischen 14
und 17 Jahren sollen mehr kostenfreie und regelmäßige Treffmöglichkeiten
bekommen.
Unterstützung für Senior:innen stärken
Im Gelben Haus wollen wir eine wöchentliche Beratungsstelle für Hilfs- und
Unterstützungsangebote einrichten. So wird ein lange leerstehendes Gebäude
sinnvoll genutzt.
Sichere Schul- und Heimwege schaffen
Auf der ERBA-Insel fehlen nur wenige Laternen, um den Weg zur Schule und nach
Hause im Dunkeln sicherer zu machen. Diese Beleuchtung wollen wir endlich
umsetzen.