| Veranstaltung: | Kommunalwahlprogramm 2026 |
|---|---|
| Tagesordnungspunkt: | TOP 2 Beschluss Kommunalwahlprogramm 2026 |
| Status: | Beschluss |
| Beschlossen am: | 20.11.2025 |
| Antragshistorie: | Version 2 |
Junge Menschen
Text
(Kapitel A15 – nach „Natur- und Umweltschutz“ und vor „Senior:innen“; Auf Basis
des Unterkapitels „Jugend und Studierende“ der AG Soziales)
Junge MenschenJunge Menschen verdienen Mitsprache, Raum und Perspektiven. In
Bamberg gibt es viele engagierte Jugendliche, Auszubildende und Studierende –
ihre Ideen und Bedürfnisse müssen in der Stadtpolitik ernst genommen werden. Wir
setzen uns für ein Bamberg ein, in dem junge Menschen die Politik aktiv
mitgestalten und sich in der Stadt frei entfalten können.Junge Menschen
beteiligenWir setzen auf ein ganzheitliches Konzept zur Jugendpartizipation, das
die Mitwirkung junger Menschen verbindlich verankert, niedrigschwellig
ermöglicht und aktiv fördert.Jugendparlament und Jugendkonferenz sollen parallel
bestehen: Das Parlament als gewähltes Gremium, die Konferenz als offenes Forum.
Wir wollen, dass beide Gremien ein Antragsrecht im Stadtrat erhalten, damit die
Anliegen Jugendlicher direkt sichtbar werden. Eine koordinierende Stelle in der
Stadtverwaltung soll den Prozess begleiten, unterstützend zur Seite stehen und
Jugendliche zur Beteiligung ermutigen.Mit einem Mentoring-Programm im Stadtrat
bringen wir Jugendliche in direkten Austausch mit Stadträt:innen. So gehen wir
einen kleinen Schritt hin zu einem Stadtrat, der die Altersverteilung in Bamberg
abbildet.Wir setzen uns für ein jährliches Jugendbudget ein, das von
Jugendlichen selbst verwaltet wird. Damit können sie eigene Projekte umsetzen –
von der Skateanlage bis zur Konzertreihe - und Selbstwirksamkeit
erfahren.Ernstgemeinte Beteiligung muss dort stattfinden, wo Jugendliche sind.
Deshalb wollen wir eine digitale Beteiligungsplattform einführen, die
niedrigschwellig, transparent und jugendgerecht gestaltet ist. Mit Umfragen,
Abstimmungen und Feedback-Tools können junge Menschen ihre Meinung zu
städtischen Vorhaben äußern – unkompliziert und ortsunabhängig. So holen wir
junge Menschen dort ab, wo sie sind.Wir unterstützen die Absenkung des
Wahlalters auf 16 Jahre bei Kommunalwahlen. Bis dies landesrechtlich ermöglicht
wird, wollen wir U-18-Wahlen in Schulen und Jugendzentren weiter stärken, um
Demokratie erlebbar zu machen.Eine von acht Personen in Bamberg studiert. Der
regelmäßige Austausch zwischen Studierendenschaft und Kommune ist daher eine
zentrale Aufgabe der Stadt. Sie muss für Studierende genauso ansprechbar sein,
wie für andere gesellschaftliche Gruppen. Wir setzen uns für ein „Forum Stadt &
Studierende“ ein, in dem die Studierendenvertretung Anliegen und Ideen aus der
Studierendenschaft direkt mit der Stadt besprechen kann.
Viele junge Menschen in Bamberg engagieren sich in zivilgesellschaftlichen
Organisationen – ihre Stimmen müssen gehört werden. Gerade deshalb ist es für
uns entscheidend, dass die Stadt eine aktive und verlässliche Bündnisarbeit
vorantreibt.
Öffentlichen Raum und Kultur für alle zugänglich machen
Wir unterstützen offene Räume für Jugendliche und Studierende ohne Konsumzwang.
Diese sind dringend nötig: zum Treffen, Proben, Feiern und Vernetzen.
Wir wollen den Erhalt und Ausbau alternativer Kulturräume, stellen uns gegen das
Club-Sterben und setzen uns für die Wiedereröffnung der Oberen Sandstraße 20 als
Kulturraum ein.
Legale Flächen für Graffiti und kreative Gestaltung,etwa an Wänden unter Brücken
oder an Stromkästen ,sollen Jugendlichen Raum zur kreativen Entfaltung geben.
Der öffentliche Raum muss attraktiv sein: mit Sitzgelegenheiten, Sportgeräten,
und Tischtennisplatten, die gepflegt werden und zugänglich bleiben – nicht nur
auf Spielplätzen.
Wir setzen uns für die Einrichtung eines Aktivspielplatzes als Angebot der
offenen Kinder- und Jugendarbeit, ähnlich der Jugendfarm Erlangen, ein.
Wir stellen uns gegen die Verdrängung junger Menschen von zentralen Orten. Fehlt
es an Treffpunkten, so kommt es zur Überlastung der wenigen Stellen, an denen
junge Menschen ohne Weiteres zusammenkommen können. Die Folge: Konflikte, die
gar nicht sein müssen. Aufenthaltsflächen sollen in allen Stadtteilen mit
attraktiver Möblierung entstehen. Die Stadt gehört uns allen!
Mobilität, Kultur und Leben bezahlbar machen
Angesichts dessen, dass Bund und Länder den Fortbestand des Deutschland-Tickets
immer wieder in Gefahr bringen, setzen wir uns für ein Jugendticket für den ÖPNV
oder ein Mobilitätsbudget ein, damit sich junge Menschen unabhängig von Herkunft
und Einkommen frei in der Stadt bewegen können.
Wir setzen uns ein für bezahlbaren Wohnraum für Studierende, in enger
Zusammenarbeit mit dem Studierendenwerk, und den Ausbau studentischer
Kulturförderung durch Zuschüsse und Kooperationen, um Teilhabe am städtischen
Leben für alle Studierenden zu ermöglichen.
Ausbildung zukunftsfähig gestalten
Die Stadtverwaltung, die städtischen Tochterunternehmen und Beteiligungen müssen
für Auszubildende attraktive Arbeitgeber bleiben und ihre Angebote weiter
ausbauen. Die Stadt ist darauf angewiesen, neue Fachkräfte zu gewinnen, die den
Wandel vor Ort mitgestalten. Deshalb setzen wir uns für einen unkomplizierten
Einstieg in die Ausbildung, ein respektvolles Arbeitsklima, flexible
Arbeitsbedingungen und echte Aufstiegschancen für Berufseinsteigende ein.
Als große Ausbildungsbetriebe der Region tragen die Stadtverwaltung und die
städtischen Tochterunternehmen und Beteiligungen besondere Verantwortung: Sie
müssen auch in den Berufsfeldern ausbilden, die für die ökologische und soziale
Transformation unverzichtbar sind – von Umwelttechnologien in Kreislauf- und
Abfallwirtschaft bis Energiemanagement und Klimaschutz. So wird die berufliche
Ausbildung zu einem Herzstück des Wandels.